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Intakte
Moore sind
Klimaschützer
Ein natürliches Moor ist ein besonderes Ökosystem mit seltenen und hochspezialisierten Tier- und Pflanzenarten – und ein gewaltiger Kohlenstoffspeicher.
Für Deutschland wird angenommen, dass in Mooren genauso viel Kohlenstoff gespeichert ist wie in Wäldern – jeweils etwa ein Drittel der Kohlenstoffvorräte – obwohl Moore hier nur ca. 4 Prozent der Landfläche bedecken, Wälder hingegen ca. 30 Prozent.
Landwirtschaftlich genutztes Moor – so genanntes Hochmoorgrünland – hingegen emittiert ca. 26 bis 33 Tonnen CO₂/Jahr. Allein in Niedersachsen geben die Hochmoorgrünland-Flächen 11 Mio. t CO₂ in die Luft ab. Zum Vergleich: Der gesamte Kraftfahrzeugverkehr liegt bei 16 Mio. t.
Die Moorrenaturierung stoppt diesen Prozess und kehrt ihn um. Wiedervernässt und neu bepflanzt werden die Moore wieder zu den Kohlenstoffsenken, die sie ursprünglich waren – und die für die Welt und uns heute immens wichtig sind.
Und so funktioniert’s
Durch Renaturierung
zurück zur Kohlenstoffsenke
Wie läuft die Moorrenaturierung ab?
Aus einem entwässerten, landwirtschaftlich genutzten Moor wieder ein intaktes, lebendes Moor zu machen, braucht vor allem Sachverstand und Zeit. Beides bringen wir unseren Flächen bei BLOCK KLIMA PROJEKT entgegen: rund 13,5 Hektar in Flachsmeer, etwa 60 Kilometer westlich von Oldenburg.
Schritt 1
Fläche vorbereiten
Wir tragen die oberen 10 Zentimeter der Grasnarbe ab und häufen sie am Rand der Fläche zu einem Wall auf.
Schritt 2
Entwässerungsanlage entfernen
Wir entfernen die künstlich gelegte Drainage, die einst der Entwässerung der Fläche diente. Sie befindet sich in 20 – 60 Zentimetern Tiefe – entsprechend aufwändig kann ihre Entfernung sein. Oberflächig und die Drainage umgebend ist der Torf intensiv durchgegraben und mit Sauerstoff, Nährstoffen und Pflanzenresten durchsetzt worden. Für die Neubildung des Moores ist dieser landwirtschaftliche Oberboden hinderlich und muss abgetragen werden. Aktuell kann er jedoch noch als idealer Nährboden für den Gartenbau und als Bestandteil von Pflanzenerde verwertet werden.
Schritt 3
Bewässerungsanlage anlegen
Wir ziehen sogenannte „Grüppen“ – Bewässerungsrinnen – ein, die von einem Regenwasser-Reservoir gespeist werden. Sie dienen als zusätzliche Bewässerungsmöglichkeit des neu wachsenden Moores in der Anfangszeit, wenn die natürlichen Niederschläge z. B. auf Grund von Hitzeperioden nicht ausreichen.
Schritt 4
Neue Moose ausbringen
Wir bepflanzen die Fläche mit neuen Torfmoosen (Sphagnum) – nachhaltig und naturschonend per Hand. Bei BLOCK KLIMA PROJEKT unterstützen uns Ehrenamtliche des NABU bei dieser Aufgabe. Auch die Moose selbst kommen aus der Region, vom Torfwerk Moorkultur Ramsloh nördlich von Oldenburg. Gezüchtet werden sie auf einer 17 Hektar großen Fläche im Hankhauser Moor.
Schritt 5
Das Moor beginnt zu wachsen und
wieder zu „arbeiten“
Die Folgezeit läuft unter dem Dreiklang „Warten. Wässern. Pflegen“. Gerade in den ersten Jahren ist es wichtig, dass sich zwischen den Moosen nicht andere, ungewollte Pflanzen ansiedeln. Dieses „Unkraut“ jäten wir zum Teil per Hand, zum Teil mähen wir maschinell. Die Pflege des neuen Moores muss sehr sorgfältig durchgeführt werden, da die „ungewollten“ Pflanzen die Moorspezialisten unterdrücken und so die Moorentwicklung verzögern oder gar stoppen.
Zugleich beginnen die neuen Moose direkt nach ihrer Ausbringung zu wachsen. Sie nehmen CO₂ auf und speichern es durch Vertorfung und Sauerstoffabschluss in ihren absterbenden Teilen. Bis eine geschlossene Moos-Vegetation entstanden ist, vergehen etwa 2 – 3 Jahre.